Nein zum Abschottungspakt

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Um was es geht

■ Der Abschottungspakt kommt einer Abschaffung des Rechts auf Asyl in der EU gleich: Geflüchtete Menschen werden pauschal nach Herkunft sortiert und in Lagern an den Aussengrenzen festgehalten. Die beschleunigten Grenzverfahren finden ohne Rechtsvertretung statt. Und wer über vermeintlich sichere Drittstaaten einreist, wird von vorhinein vom Asylverfahren ausgeschlossen. Dies alles untergräbt die individuelle Prüfung von Fluchtgründen, den Kern des Asylrechts.

■ Die Verabschiedung des Abschottungspaktes ist ein Kniefall vor rechten Kräften​​​​​​​ in Europa. Aus Angst vor ihrem wachsenden Einfluss haben konservative, liberale und sozialdemokratische Parteien die Reform besonders hart und abschreckend gestaltet – in vorauseilendem Gehorsam. Doch das Gegenteil passiert: Wer die Abschottungsideen der Rechten übernimmt, macht sie nicht schwächer, sondern stärker. Vielmehr legitimiert man sie dadurch und normalisiert rassistische Denkweisen.

■ Gewalt, Elend und Tod sind an den Aussengrenzen Europas Alltag geworden. Seit 1993 sind über 60’000 Menschen beim Versuch nach Europa zu gelangen ums Leben gekommen. Gleichzeitig werden Zäune und Mauern immer länger, höher und massiver. Der Abschottungspakt treibt den Ausbau der Festung Europa weiter voran.

Auch innerhalb des Schengenraums – und damit auch innerhalb der Schweiz – wird der Abschottungspakt zu einschneidenden Verschärfungen führen. Neu sollen auch unbegleitete minderjährige Asylsuchende z.B. nach Kroatien ausgeschafft werden. Der massive Ausbau der biometrischen europäischen Datenbank EURODAC wird das Risiko für Racial Profiling erhöhen. Und durch die Verlängerung der Dublin-Fristen werden die wenigen Widerstandsmöglichkeiten, die flüchtende Menschen im Moment noch anwenden können, um einer Dublin-Ausschaffung zu entgehen, nahezu unmöglich.

■ Anstatt einem Ausbau des europäischen Abschottungssystems braucht es legale und sichere Flucht- und Migrationswege. Wir fordern ein Neudenken und eine neue Praxis im Umgang mit Migration: Migration ist keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung.

■ Die Schweiz profitiert stark von der gewaltvollen europäischen Migrationsabwehr, denn sie ist als Heimathafen für Rohstofffirmen, internationaler Bankenplatz und Waffenfabrik eine wichtige Profiteurin im kapitalistischen Weltsystem und ist damit Mitverursacherin vieler Fluchtursachen.​​​​​​​

■ Der Bundesrat und das Parlament wollen die grösste Verschärfung des Asylrechts in der Geschichte der EU übernehmen. Wir stellen uns gegen den europäischen Abschottungspakt. Wir fordern eine Migrationspolitik, die geflüchteten Menschen ein Leben in Würde und Freiheit ermöglicht. Statt Abschottung braucht es globale Solidarität.

Werde aktiv, organisier dich und setz dich mit uns für eine gerechte und solidarische Zukunft ein.